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Weitere Erfolge und Charity in Thailand

Freitag, Dez 24, 2021 in Pro Cycling

Verkehrte Welt: Unser Sprinter Lucas Carstensen fliegt den knapp 15 Kilometer langen Anstieg hoch, gewinnt die Bergetappe und holt sich somit den Gesamtsieg bei der Tour de CMU.

Weit mehr als Radsport

Drei Tage voller Rennaction neigen sich dem Ende und es lässt sich sagen, dass die Erstauflage der Tour de CMU mehr als gelungen ist. Das Event ist alles andere als gewöhnlich. Das Konzept begeisterte uns von Anfang an, da es unserer Idee von „ride to help“ entspricht. Im Vordergrund steht nicht das Rennen, sondern die Förderung der Studenten der Chiang Mai University. Die Idee dazu hatte die CMU Alumni Association, einem Verbund aus ehemaligen Studenten der Universität. Zu ihnen gehört auch KAZE CEO Kanate Mekaew, der uns bereits mit seinem Team bei der Teilnahme an der Tour of Thailand unterstützte. Ihre Einladung für die Tour de CMU freute und ehrte uns zugleich sehr.

Knapper Auftakt

Der Prolog bestand aus einer drei Kilometer langen, technisch anspruchsvollen Strecke über den Campus der Universität. Einer der stärksten Fahrer der Tour of Thailand, Sirironnachai Sarawut, holte sich den Tagessieg und startete somit am nächsten Tag mit fünf Sekunden Vorsprung auf Adne van Engelen und Lucas Carstensen. 

Die zweite, 128 Kilometer lange, Etappe verlief zum größten Teil über eine Autobahn. Das Rennen blieb hier sehr kontrolliert, bis es, 50 Kilometer vor dem Ziel, durch ein paar kleine Dörfer über hügelige Straßen ging. Hier starteten die Attacken und das Feld begann sich zu teilen. BIKE AID setzte sich schnell an der spitze fest und kontrollierte das Tempo der ersten Gruppe. Wie bei der Tour of Thailand schaffte es das Team auch hier Lucas Carstensen lange im Windschatten zu halten. Im Massensprint ließ er seinen Konkurrenten wieder mal keine Chance und gewann somit die zweite Etappe. Leo Bouvier kam als Vierter und Adne van Engelen als Sechster ins Ziel. 

Sensation am letzten Tag

Durch Bonussekunden startete der thailändische Nationalmeister Sirironnachai Sarawut auch am dritten Tag im gelben Trikot. Die Etappe war kurz, hatte es jedoch in sich. Nach nur knapp 40 Kilometern größtenteils flacher Autobahn kamen die Fahrer am Fuße des Berges Doi Suthep an. Hier erwartete sie ein 15 Kilometer langer Anstieg mit durchschnittlich 7% Steigung. Für unseren Bergspezialisten Adne van Engelen, der auch bei der Bergankunft der Tour of Thailand siegte, war diese Etappe das persönliche Highlight des Rennens. Zudem handelte es sich hier um seinen Hausberg, den er im Training wöchentlich mehrmals hochfährt.

Es kam jedoch zu einer Überraschung, mit der keiner gerechnet hat. Lucas Carstensen erreichte mit einer kleinen Gruppe als erstes den Berg. Ihm gelang es schnell seine Konkurrenten hinter sich zu lassen und auf einmal hatte der Sprinter einen Vorsprung von drei Minuten auf seine Verfolger. Die Bergfahrer verkürzten den Abstand, schafften es jedoch nicht an ihn heranzukommen. Mit sichtlicher Anstrengung holt sich Lucas Carstensen die Bergwertung und gewinnt die Etappe mit sagenhaften 98 Sekunden Vorsprung auf Adne van Engelen. Somit gewinnt er die Gesamtwertung.

Anscheinend zahlt sich das harte Training zum Ende der Saison noch einmal richtig aus. Lucas Form war einfach unschlagbar und man könnte meinen, dass ihm in thailändischen Rennen alles gelingen könnte. Bike Aid gewinnt zudem die Teamwertung, das Punktetrikot, das Bergtrikot und Adne van Angelen wird hinter Lucas Carstensen zweiter der Gesamtwertung. Ein voller Erfolg!

„Ride to help“

An dem dreitätigen Event nahmen 191 Fahrer teil. Der bunte Mix aus Frauen und Männern jeglichen Alters von Amateur bis Profi bestritt jede Etappe gemeinsam. Zusammengezählt ergeben ihre Startgelder eine beträchtliche Summe, die als Fördergeld für die Studenten der Chiang Mai University gespendet wird. Weitere Spenden kamen zudem durch die Sponsoren und Partner des Rennens zusammen. In einem Gespräch mit Herrn Kanate erfuhren wir, dass das Problem der Studenten in der langfristigen Finanzierung ihres Studium liegt. Vielen geht nach wenigen Semestern das Geld aus und sie müssen ihr Studium abbrechen. Die CMU Alumni Association nutzt die gesammelten Fördergelder um diesen Personen Stipendien zu finanzieren. Herr Kanate erzählt, dass es ihnen als ehemalige Studenten der Universität sehr wichtig ist etwas zurückzugeben. Die junge Generation Chiang Mais ist entscheidend für die Zukunft der Region. Durch die Perspektive auf Ausbildung, Studium und Jobs werden Anreize geschaffen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung führen sollen.

Uns hat es sehr gefreut an einem Event, das durch Radsport Bildung fördert, teilzunehmen und hoffen auch die nächsten Male dabei sein zu können. Veranstaltungen wie diese verdeutlichen wie viel Sport bewegen kann und welch großen positiven Einfluss er auch auf andere Bereiche hat.

Bilder von Tour de CMU