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Matthias Schnapka siegt auch in Luxembourg

Freitag, Sep 3, 2010 in Pro Cycling

Sabine Fischer überzeugt bei international besetztem Frauenrennen in Ell und Matthias Schnapka fährt bei strömendem Regen seinen zweiten Sieg ein.
Mit dem GP Elsy Jacobs gibt es seit drei Jahren erstmalig ein internationales Radrennen für Frauen in Luxembourg, zu dem auch das Team BIKE-AID schon eingeladen wurde. Dieses Rennen gehört zur höchsten UCI Kategorie für Eintagesrennen und wurde sogar noch um ein weiteres UCI Rennen am gleichen Wochenende erweitert. Zwar gibt es auch noch weitere Rennen in Luxembourg, bei denen Frauen startberechtigt sind, jedoch werden diese dann anderen männlichen Klassen beigemischt. Dies ist für die Frauen natürlich wenig attraktiv, weswegen meist auch nicht viele Fahrerinnen am Start sind.  
 
Nähe der belgischen Grenze engagiert sich ein noch recht junger Verein insbesondere für den Frauenradsport. Der „Velosveräin Tooltime Préizerdaul“ richtet seit 2008 ein Frauenrennen im kleinen Ort Ell aus. Auch ohne UCI Kategorie ist dieses Rennen immer gut besetzt. Erste Siegerin 2008 war keine geringere als Hanka Kupfernagel. Veranstalter Jean-Paul Welter hatte auch in diesem Jahr ein hochwertiges Startfeld zusammen. Direkt von der Deutschen Bergmeisterschaft reisten Désirée Schuler und Tina Heizmann nach Luxembourg, um sich gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Nicole Ackermann und Sabine Fischer der internationalen Konkurrenz zu stellen. 
 
Das UCI Team Topsport Vlaanderen aus Belgien, Bigla und Bike-Import aus der Schweiz, sowie weitere Teams aus Belgien und den Niederlanden waren am Start. Auf dem 10km langen und welligen Kurs wurde von Beginn an ein offensives Rennen gefahren. In allen Attacken war eine BIKE-AID Fahrerin zu finden, bis schließlich Sabine Fischer endgültig die Flucht gelang. Mit 7 weiteren Fahrerinnen erarbeitete sie sich einen komfortablen Vorsprung auf das Hauptfeld. In der Schlussphase war sie die engagierteste Fahrerin der Gruppe und versuchte durch einige Angriffe eine Entscheidung herbei zu führen. Jedoch alleine 5 Schweizerinnen in der Gruppe bedeuteten für Sabine eine schlechte Position als Einzelfahrerin. Am Ende belegte sie einen guten 5. Platz hinter der Siegerin Sjoukje Dufoer von Topsport Vlaanderen. Als der Vorsprung der Spitze groß genug war, machten sich Désirée Schuler und Tina Heizmann mit einer Verfolgergruppe auf und belegten die Plätze 9 und 14. 
 
Als sich der Start des Männerrennens näherte, begann es ordentlich zu schütten und es blies ein kalter Wind. Frierend stand Matthias Schnapka an der Startlinie und dachte nur an eines: Schnell fahren, dann wird es warm. Zum Glück spielten die Beine mit und er konnte an dem Tag wirklich schnell fahren. Mit einer Verfolgergruppe konnte er zu einer bereits enteilten Spitzengruppe aufschließen. In den Anstiegen und auf den Gegenwindpassagen merkte er, dass er wirklich einen guten Tag erwischte und es galt, etwas daraus zu machen.  
 
Als schlechter Sprinter wollte er eine frühe Entscheidung herbeiführen. 4 Runden vor Schluss setzte er seine erste Attacke, aber die anderen folgten. Nicht entmutigt versuchte er es 2 ½ Runden vor Schluss erneut und konnte einige Meter Vorsprung erlangen. Alleine gegen den Wind waren seine Chancen für die nächsten 25km gegen die restlichen 13 Fahrer der Spitzengruppe, darunter der Luxembourger Meister Tom Wecker, recht gering. Gut eine Runde vor Schluss waren sie fast wieder dran. Zum Glück schaffte mit Tom Kohn ein Fahrer den Sprung zu Matthias und die beiden konnten sich in der Führung abwechseln. Sie hielten einen kleinen Vorsprung und Matthias Schnapka ergriff in der Zielkurve die Initiative. Mit einigen Metern Vorsprung konnte er seinen Sieg feiern und Tom Kohn, welcher nächste Woche die Tour de l´Avenir bestreitet, auf Platz 2 verweisen.