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„Eine Saison, die Lust macht auf mehr“

Mittwoch, Okt 25, 2017 in Pro Cycling

Das Team BIKE AID bestritt 2017 seine bislang mit Abstand erfolgreichste Saison seit Bestehen. Doch nicht nur die Ergebnisse waren zufriedenstellend – ein kleiner Rückblick mit Ausblick auf das, was kommt.

Obwohl mit der Tour du Rwanda Mitte November noch ein weiteres Highlight für das Team BIKE AID ansteht, laufen die Vorbereitungen und Planungen für 2018 bereits auf Hochtouren.  Kaderplanung, Rennprogramm, Sponsorengespräche – Dinge, die jahrein jahraus das Geschehen in den Herbstmonaten prägen und bestimmen.

So ist das Ende der einen Saison aber zugleich auch immer der Beginn einer neuen und der Übergang ist mittlerweile fließend. Wo früher noch lange, triste Wintermonate mit stupidem „Ausdauertraining“ das Geschehen prägten, so hat sich das mittlerweile sehr verändert. Der letzte Renntag der Saison wird am 19. November bei der Tour du Rwanda sein und die Saison 2018 wird bereits wieder am 15. Januar in Gabun bei der „La Tropicale Amissa Bongo“ (UCI 2.1) beginnen. 2 Monate also. 2 Monate für die Fahrer und Betreuer um etwas zu entspannen und sich auf die neuen Aufgaben und Ziele vorzubereiten. Doch das bedeutet für die Teamleitung auch, dass alle Analysen und Planungen bereits abgeschlossen sein müssen und der neue Kader für 2018 stehen muss.

Umso erfreulicher ist es, wenn man auf eine Saison wie 2017 zurückblicken kann. Es gab Anfang des Jahres viele Neuerungen und Veränderungen. So schlossen sich BIKE AID und die Kenyan Riders zu einer strategischen Partnerschaft zusammen und es wurden drei Fahrer aus Kenia in das Team integriert. „Wir hätten uns rückblickend kaum etwas Besseres wünschen können. Die Jungs sind klasse und passen einwandfrei in unser Teamgefüge. Man kann sagen, dass die Integration ein voller Erfolg und die Jungs eine wirkliche Bereicherung für BIKE AID sind – nicht nur sportlich, sondern auch menschlich“, führt Timo Schäfer (einer der Verantwortlichen) aus. „Was in Kenia durch Nicholas Leong, Simon Blake und Ciaran Fitzpatrick geleistet wird ist unvorstellbar.

Quasi aus dem Nichts ist dort eine Art Leistungszentrum entstanden mitsamt Schuleinrichtung – auf Afrikanisch halt“, so Schäfer weiter. So verwundert es nicht, dass auch die Jungs aus Kenia einen großen Anteil daran hatten, dass in der Saison 2017 bisher 2 Rundfahrtsiege, insgesamt 8 UCI – Siege, 23 Podiumsplatzierungen und weitere 53 Top-10 Resultate zu Buche stehen. „Wenn uns das einer vor der Saison prognostiziert hätte, wir hätten es nicht geglaubt. Wir haben zwar insgesamt 10 Siege angepeilt, aber mit 8 können wir sehr gut leben – denn vor allem die Rundfahrtsiege waren unglaublich und die restlichen Resultate sprechen für sich“, so Schäfer weiter.

Vor allem Nikodemus Holler hat seine Rolle als Kapitän bei Rundfahrten deutlich untermauert und hat mit einer individuell tollen Saison einen großen Beitrag zu einem „Superjahr“ geleistet. „Niko ist nicht nur wegen seiner Ergebnisse ein enorm wichtiger Fahrer. Er ist von allen als Leader akzeptiert und füllt diese Rolle auch toll aus. Er geht stets mit bestem Beispiel an Professionalität voran und alle folgen ihm – Niko hat eine absolute Leader-Mentalität“, so Schäfer.

Welche Ziele setzt man sich nun für das kommende Jahr und mit welchem Kader startet man in die neue Saison? Personell wird sich in der Mannschaft nicht viel verändern. Das Team aus dem Saarland hat sich zum Ziel gesetzt, weiter auf der Mannschaft aufzubauen und an Feinheiten zu arbeiten – die vielbesagten Automatismen nochmal zu verfeinern. „Aus der aktuellen Mannschaft bleiben fast alle Fahrer bei uns. Lediglich vier Jungs verlassen das Team – aus persönlichen Gründen“ Führt Schäfer aus. Nicht mehr dabei sein werden in 2018: Joschka Beck, der auf Grund seines Studiums etwas kürzer treten will und nach Bellheim wechseln wird. Ebenso wird der Amerikaner Timothy Rugg wieder zurück in die USA gehen und sich dort der „Gravel-Szene“ anschließen. Die beiden Eritreer Amanuel Mengis und Awet Habtom werden ebenfalls nicht mehr Teil des Teams in 2018 sein. „Gerade Awet hat enormes Talent. Aber Talent alleine ist nicht genug. Hier in Europa müssen die Fahrer in der Lage sein auf einem gewissen Niveau zu kommunizieren und auch zu verstehen was ihnen gesagt und aufgetragen wird. Nur  dann können wir unseren Beitrag leisten, dass sie ihr Talent nutzen können.

Das war bei Awet leider nicht gegeben und der Schritt Europa vielleicht etwas früh für ihn“, erklärt Timo Schäfer. Bleiben werden indes neben den Kapitänen Nikodemus Holler, Tino Thömel (beide Deutschland) und Meron Teshome (Eritrea) auch: Adne van Engelen (Niederlande), Patrick Lechner, Daniel Bichlmann, Timo Schäfer, Matthias Schnapka (alle Deutschland), Suleiman Kangangi, Geoffrey Langat und Salim Kipkemboi (Kenia). Insgesamt werden drei  neue Fahrer das Team für 2018 gezielt verstärken. „Wir sind froh, dass wir wenig am Kader verändern müssen und das Team praktisch komplett zusammenbleibt. Wir haben drei Neuzugänge verpflichtet, die uns in der Spitze verstärken werden. Diese werden die kommenden Tage bekannt gegeben“ so Timo Schäfer.