Er kommt aus einem Land, das bisher im Radsport noch keine wirkliche Rolle gespielt hat.
Uganda – ein Land in Ostafrika, das Grenzen mit Kenia, Ruanda, dem Südsudan, Tansania und der Demokratischen Republik Kongo teilt und etwa 35 Millionen Einwohner zählt.Wie in vielen Ländern Afrikas ist auch in Uganda das Fahrrad ein wichtiges Transport- und Fortbewegungsmittel, als Sportgerät wird es jedoch in nicht allzu großer Anzahl eingesetzt. Dennoch gibt es einige wenige Radsportler in Uganda und der Einfluss aus dem Nachbarland Ruanda – in dem Radsport mittlerweile eine zentrale Rolle spielt - ist groß.
So hat es auch Charles seinerzeit als Jugendlichen dazu bewogen, sich dem Radsport zu verschreiben. Gespannt hat er das Geschehen bei der Tour du Rwanda verfolgt und bereits 2015 als gerade 17-Jähriger einem gewissen Mekseb Debesay zugejubelt, der zwei Etappen gewann – damals noch im Trikot von BIKE AID.
„Ich habe Mekseb und das Team BIKE AID gesehen und bewundert. Es war ein Traum für mich einmal dieses Trikot zu tragen und für dieses Team zu starten“, erzählt Charles heute. Ein Traum, der nun wahr wird. Zunächst entschloss sich Charles, seine Chance zu nutzen und Teil des Förderprogramms der „Kenyan Riders“ zu werden. So machte er sich auf nach Iten, um zu zeigen, was er kann.
Es dauerte nicht lange, bis er Nicholas Leong von seinem Talent überzeugen konnte. Als Teil des Nachwuchsteams kam Charles dann auch im Sommer nach Deutschland und konnte bei diversen Kriterien zeigen, dass er nicht nur „einen starken Motor“ hat, sondern auch weiß, wie er sein Sportgerät einzusetzen hat.
„Wir haben Charles zusammen mit den anderen Fahrern bei STAPS in Köln diversen Tests unterzogen und einige Werte bei Charles waren herausragend“, so Timo Schäfer, einer der beiden Teamkoordinatoren. „Auch die Einstellung und Trainingsfleiß, den Charles hier gezeigt hat waren vorbildlich und so haben wir uns bereits Mitte September dazu entschlossen, ihm einen Vertrag im Pro-Team zu geben“, führt Schäfer fort.
Bei der gerade zu Ende gegangenen Tour of Quanzhou Bay war Kagimu bereits als Stagaire am Start für BIKE AID und konnte in seinem ersten UCI – Rennen mit Platz 10 im Gesamtklassement mehr als überzeugen: „wir waren überrascht, wie sicher sich Charles bereits verhalten hat. Dass er bergauf stark sein würde wussten wir, aber wir waren durchaus positiv überrascht, dass er sich bereits so gut in Szene setzen konnte“, so Schäfer.
2018 soll Kagimu nun mit regelmäßigen Einsätzen auf hohem Niveau gefordert aber auch gezielt an die europäischen Profirennen herangeführt und aufgebaut werden.