Acht Tage von Antalya bis Izmir, entlang traumhafter Küsten und über atemberaubende Berge. Das Team reiste mit großen Erwartungen an. In den vergangenen Jahren konnte BIKE AID bei der Tour of Türkiye stets überzeugen.
2022 belegte Dawit Yemane den siebten Platz in der Gesamtwertung. In der Teamwertung verpasste BIKE AID den Sieg nur um 21 Sekunden. 2024 gewann das Team zwei der vier Wertungstrikots: Vinzent Dorn sicherte sich sowohl das Bergtrikot als auch das Trikot der Zwischensprints. BIKE AID stand im Fokus der TV-Übertragungen und war fast täglich auf dem Podium vertreten.
2025 knüpfte Vinzent Dorn nahtlos an seine Erfolge an. Er eroberte erneut auf der zweiten Etappe das Bergtrikot und verteidigte es auf der dritten Etappe. Danach war die Bühne frei für die Kletterer des Teams: Auf den Etappen 4 und 6 warteten Bergankünfte. Dawit Yemane und Oliver Mattheis, der bereits Dritter der Gesamtwertung bei der Tour du Rwanda 2025 war, zeigten starke Form. Ebenso Anton Schiffer, der gerade erst den zweiten Platz der Gesamtwertung bei der Tour of Hellas belegt hatte.
Doch dann kam alles anders. Die vierte Etappe wurde von schweren Unwettern überschattet, die in den Bergen zu zahlreichen Stürzen führten. Anton Schiffer stürzte schwer und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Auf der sechsten Etappe erwischte es auch Antoine Berlin und Dawit Yemane. Drei unserer Fahrer lagen im Krankenhaus – so etwas hatte unser Team noch nie erlebt. Das Team war stark geschwächt, große Resultate in der Gesamtwertung waren nicht mehr möglich.
Und doch gaben die verbliebenen vier Fahrer – Leo Bouvier, Milkias Maekele, Oliver Mattheis und Vinzent Dorn – nicht auf. Das Team fuhr offensiv, war in fünf der acht Etappen in entscheidenden Ausreißergruppen vertreten und prägte das Rennen bis zum letzten Tag.
In all den Jahren durften wir die Türkei durch viele verschiedene Rennen erleben. Und jede Reise lohnt sich. Ein riesiges Land voller Kultur und Geschichte, mit unberührten Naturlandschaften im Inneren und herzlichen Menschen, deren Begegnungen uns jedes Mal aufs Neue erfreuen.
An einem Rennen dieser Größenordnung teilzunehmen, bedeutet einen enormen logistischen und finanziellen Aufwand. Insgesamt 15 Personen waren bei der Tour of Türkiye für BIKE AID im Einsatz: 7 Fahrer, 2 Sportliche Leiter, 2 Mechaniker, 2 Physiotherapeuten, 1 Fotograf und 1 Kameramann.
Das Betreuerteam ist täglich von früh bis spät im Einsatz, um den Sportlern einen klaren Fokus auf den Wettkampf zu ermöglichen. Sämtliches Equipment muss verpackt und mit dem Flugzeug zum Rennen transportiert werden. Vor Ort stellt der Veranstalter jedem Team zwei individuell gestaltete Teamfahrzeuge zur Verfügung sowie Shuttlebusse und Dolmetscher.
Als unsere Fahrer ins Krankenhaus mussten, bot uns der Veranstalter rund um die Uhr Unterstützung und kümmerte sich fürsorglich um unsere verletzten Athleten. Eine Geste der Professionalität und Menschlichkeit, die wir sehr zu schätzen wussten.
Der französische Filmemacher Maxime Papon begleitete uns auf unserer Reise durch die Türkei und hielt alles mit der Kamera fest. Seht im Video, was es wirklich bedeutet, als Kontinentalteam an einem Rennen dieser Größenordnung teilzunehmen.