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Grüne Pfeile in die grüne Hölle

Sonntag, Sep 16, 2012 in Community

 .. von Freisen. Es soll eine der schönsten CTF´s im Saarland sein. Grund genug es auch mal selbst auszutesten und durch die Hölle zu fahren.
Grosser Andrang schon an der Anmeldung um 8:30. Viele bekannte Gesichter wollen sich diese Veranstaltung, die auch mit Teilnahmepunkten im Saar Pfalz Cup belohnt, wird nicht entgehen lassen. Gleich nach dem Start geht es über eine frisch gemähte Wiesenschneise in die grüne Hölle und da werden wir auch in den nächsten 5 Stunden nicht mehr rauskommen.Die 66er Strecke wird von den Machern wie folgt beschrieben.
Heute gilts! Bezwinge die "Grüne-Hölle"! Trails und Höhenmeter satt! 66 km die Dir alles abverlangen! Bei knapp 1500 Hm sind Kraft, Kondition, Bikebeherrschung und eine Menge Wille gefordert! 20er Schnitt? Vergiss es! Ankommen ist das Ziel! Denn: "IST SIE ZU STARK – BIST DU ZU SCHWACH!!!" Wetten, es war nicht das letzte Mal???
 
Trail an Trail zieht sich die Strecke die Berge rund um Freisen hoch und runter nur von kurzen Ausrollpassagen unterbrochen. Kurz vor und nach der ersten Verpflegung geht es richtig rund. Gute 6km am Stück zieht sich der Pfad hier am Hang entlang immer wieder gespickt mit kleinen Bombentrichtern und Anliegern. Aufwendig hergerichtet und fein säuberlich von Brennesseln und Brombeerhecken befreit sind alle Pfade pefekt präpariert. Das Einzige was die Beine berührt sind ein paar Matschklumpen aus den wenigen feuchten Stellen der Strecke. Überall sieht man die Spuren von Rasenmäher und Freischneider. Selbst kleinste Steine die in den Trailpassagen zum Sturz führen können sind mit Markierfarbe kenntlich gemacht. An allen technisch kritischen Stellen warnt ein Schild.
Ungeübte besser absteigen.
Vorzügliche Fürsorge. Wobei als halbwegs geübter Biker stellen auch die etwas schwierigeren Passagen nicht unbedingt ein Problem dar. Etliche neu angelegte und nur für diese Veranstaltung genehmigte Trails führen durch weichen Waldboden, immer wieder im Zick-Zack und teilweise nur lenkerbreit um kleine Baumgruppen. An den Verpflegungspunkten fehlt es an nix. Frisches Obst, Kuchen, Riegel, und erfreulicherweise isotonische Getränke die den sonst üblichen Zitronentee aus dem Glas ersetzen.
Es geht vorbei an riesigen Milchhöfen, Solarfeldern und Viehweiden. Auf den freien Flächen kommt oft sowas wie Schwarzwald-feeling auf. Taucht man dann wieder in das grüne Dickischt ein fühlt man sich wie im Pfälzer Wald. Wir passieren die Windparks auf der Freisener Höhe, dem kältesten Ort des Saarlandes. 10°C. Mehr ist heute hier oben nicht drin. Der bleigraue Himmel öffnet sich nur selten für die wenigen herbstlichen Lichtstrahlen die ein wenig Wärme von oben bringen könnten.
Wir passieren Steinbrüche, kleine mit rutschsicherem Maschendraht beschlagene Brücken, queren etliche Premiumwanderwege und kommen an vielen schönen Aussichtstellen vorbei.
Interessant auch die Passage eines stillgelegten alten Eisenbahntunnels der Ostertalbahn. Man fährt auf ein schwarzes Loch und beginnt instinktiv nach der Lampe zu suchen, doch direkt nach dem Eintritt schaltet sich wie von Geisterhand eine schummrige Innenbeleuchtung an die gerade so ausreicht den etwa 800m langen Tunnel zu durchqueren. Die 1500 Höhenmeter merkt man allerdings nicht so sehr wie es sich im ersten Moment anhört. Nur wenige wirklich kernig-steile Anstiege meist auf Asphalt zeigen steil nach oben. Nach 66 anstrengenden Kilometern wirft uns die grüne Hölle trail-traumatisiert wieder am Startpunkt aus. Taumelnd versucht man sich wieder an das aufrechte Gehen zu gewöhnen. Nach Rostwurst und Weizen ist man wieder soweit zentriert, dass man wieder oben von unten unterscheiden kann.
Die grüne Hölle in Freisen könnte mit 265 Startern noch ein paar mehr Teilnehmer vertragen. Sowas findet man nicht alle Tage und die Mühe die man sich in Freisen gemacht hat verdient mehr als nur Lob und Anerkennung.
Die Anreise hat sich mehr als gelohnt.
Wetten, es war nicht das letzte Mal !!!
Vielen Dank an das Team der grünen Hölle Freisen für diesen schönen Samstagvormittag.
Sonntags fand noch die MTB-Rally der grünen Hölle statt. 130 Racer die mit einem neuen Konzept durch fünf Wertungsprüfungen verteilt auf 23km durch die Wälder jagen.
Diesen Part der grünen Hölle werden wir dann im nächsten Jahr testen.
BIKE AID Redaktion