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Die Reise in längst vergangene – aber nie vergessene Radsportzeiten

Freitag, Sep 16, 2022 in Community

Am Tourwochenende galt es Neuland zu erkunden. Dabei ging die Reise doch weit zurück in der deutschen Radsportgeschichte. Ich – normalerweise eher auf einem Carbon Bike anzutreffen, hatte dieses gegen einen Opel Halbrenner aus dem Jahre 1918 eingetauscht (ältestes Rad im Starterfeld). Bei der "TRETRO" können retrobegeisterte Rennradfahrer zusammen mit Legenden des Radsports (ehem. Weltmeister, dt. Meister, ...) die alte Zeit stilecht zelebrieren.

Mein Start bei „ Jockels 6. TRETRO – Rudi Altig Gedächtnis Tour“

Bei der TRETRO handelt es sich um eine Retro-Rennrad-Tour, bei der die Teilnehmer auf Rennrädern bis Baujahr 1987 im dazu passenden Outfit eine Runde durch den Kraichgau drehen. Begleitet wird die Tour von ehemaligen und aktuellen Radstars, die Geschichte geschrieben haben.

Und mein Rad? Eine Ergonomie, die den anschließenden Besuchstermin bei einem Chiropraktiker voraussetzt, 16 Kilo schwer, ohne Schaltung. Am gewöhnungsbedürftigsten war aber die Bremsanlage, Stempelbremse vorne und Rücktritt hinten. Hier haben die Bikes der Neuzeit doch enorme Entwicklungsschritte vollzogen. Aber kein Gejammer, ein Pfälzer Radprofi sagte ja mal: “Quäl dich du Sau!“

Sicher kennen die meisten Leser die Marke Opel aus dem Automobilbereich. Aber Opel war auch einmal der größte Fahrradhersteller der Welt. In den 20er-Jahren leistete sich der Konzern sogar ein eigenes, sehr erfolgreiches Rennteam. 

Am Start mit den Idolen der deutschen Radsportszene

Es war schon ein sehr aufregendes Gefühl, mit den ganzen Stars (siehe Foto) an der Startrampe zu stehen. Weltmeister/innen, Olympiasieger/innen, Europameister/innen und viele Erfolge und Titel aus den unterschiedlichsten Sparten des Radsports waren zusammengekommen. Das BIKE AID Trikot musste ich gegen ein zeitgenössisch korrektes Trikot eintauschen. Auch die Räder wurden vor der Startnummernvergabe zum Thema „Vintage“ eingesehen, die Komponenten sollten der Zeit entsprechen. Das war schon schön, so viel mit Liebe zum Detail hergerichtete Rennmaschinen und die dazu gehörigen Outfits auf dem Museumsgelände bestaunen zu können. 

Nach einer Autogrammstunde am Vormittag wurden alle Teilnehmer/innen auf der Startrampe vorgestellt. Pünktlich um 12.00 Uhr fiel der Startschuss, zu einer 52 KM Runde durch den schönen Kraichgau. Begleitet durch ein Vorausfahrzeug und mehrere Motorräder zur Absicherung, ein Servicefahrzeug (welches ich auch in Anspruch nehmen musste, da der Schlauch des Hinterrades sich mit einem spektakulären Knall verabschiedete) und den Besenwagen war die ausgefeilte Strecke top organisiert. Den Spruch: „Unterschätze keinen alten Mann auf dem Rennrad“ kann ich nach diesem Wochenende unterschreiben! Echt beeindruckend, wie fit die Damen und Herren auch heute noch sind.
Zurück am Start/Zielort, dem Technik Museum Sinsheim, wurden beim kulinarischen Ausklang noch viele nette Gespräche geführt und interessante Anekdoten des Radsports ausgetauscht. Ein perfektes Wochenende für Radverrückte im positiven Sinne!

In anderen Portalen würden jetzt mehrere Like-Daumen kommen! Die Organisation rund um Joachim „Jockel“ Faulhaber hat hier eine tolle Veranstaltung für alle Liebhaber des nostalgischen Radsports geschaffen, die so sicher einmalig ist!

Sehenswert ist übrigens auch Jockels Fahrradsammlung, welche im Museum ihren Platz fand. Unzählige Exponate aus verschiedenen Epochen des Rennradsports sind hier zu bestaunen.

Grüße Torsten Lehmler

 

Hier gibt es weitere Infos zur TRETRO