Die deutsche Meisterschaft fand im Rahmen des Bikefestivals dort statt.
Samstag morgens schnell Startnummern holen und auf ins Training. Bis dahin war ich noch nicht wirklich aufgeregt, aber als die Frau vom Rennbüro mir die Startnummer 5 in die Hand drückte, änderte sich das schlagartig. Ich ging voller Anspannung ins Training.
Durch die starken Regenfälle am Donnerstag und Freitag war der Boden völlig aufgeweicht und stark rutschig. Die meisten Stages kannte ich schon von dem letzten Rennen in Willingen. Die Elite Klassen kämpften auf 6 Stages um den Titel des Deutschen Meisters.
Auf der ersten Stage ging es über den ersten Teil der Freeride Strecke und dann in einen relativ technischen Wurzeltrail bis an das Ende der Staged. Die weiteren Stages 2-5 waren ähnlich: relativ technisch, loser Waldboden und schmierige Wurzeln. Bis zur unteren Hälfte von Stage 3 lief das Training ganz gut.
Ein schräg am Hang verlaufender Wurzelteppich bereitete mir Probleme. Der Plan klang einfach, vor der ersten Wurzel mit einem Bunny Hop abspringen und weit oben, zwischen den zwei in Fahrtrichtung verlaufenden Wurzeln, landen. So machte es auch der amtierende Deutsche Meister Christian Textor vor. Als es bei mir nach sechs Versuchen immer noch nicht klappte, da ich immer zu tief auf den Schrägwurzeln landete und geradeaus ins Absperrband fuhr, gab ich es auf und sagte mir: im Rennlauf mit doppelten Speed wird’s schon klappen :D.
Der Rest lief wieder gut und ich war positiv gestimmt. Die letzte Stage war eine Wiese mit Flatterband-Kurven. Das perfekte Training für das wichtigeste Rennen, das 3. Nippelspanner Wiesenrennen am 11. Juni in Gerlfangen.
Aus dem Plan relativ früh schlafen zu gehen, da ich Sonntags morgens um 7.30Uhr in der ersten Startgruppe startete, wurde leider nichts. Nach einem Reifenwechsel wollten die neuen tubeless Reifen einfach nicht auf die Felge springen. Warum bei der DM die niedrigsten Nummern zuerst Starten, weiß wohl keiner. Der Bund Deutscher Radfahrer muss halt immer etwas anders machen, um zu zeigen wer hier das Sagen hat. Natürlich ist ein Start der Eliteklasse um 7:30 sehr Zuschauer- und Medienwirksam ;).
Nach dem ersten Anstieg zu Stage 1 waren meine Beine zumindest mal wach, mein Kopf lag aber gefühlt noch im Bett. Die Strecken waren gegenüber dem Vortag gut abgetrocknet, daher konnte man etwas schneller fahren als im Training. Alle Stages liefen soweit ganz gut, sogar über das gefürchtete Wurzelfeld auf der dritten Stage kam ich super drüber. Auf der fünften Stage konnte ich sogar den 7. Platz einfahren.
Insgesamt, ohne Sturz und größere Fahrfehler, landete ich auf dem 9. Platz und bin damit super zufrieden, gerade weil der Typ der Stages mit langsamen Tempo und wenig pedalieren normal nicht zu meinen Besten gehört.
Leonhard Putzenlechner und Raphaela Richter konnten beide verdient die DM gewinnen. Herzlichen Glückwunsch den beiden!
Greetz Luca