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Traumhafter Start, unglückliches Ende

Mittwoch, Sep 14, 2022 in Pro Cycling

Die Rumänien Rundfahrt 2022 war ein Auf und Ab der Gefühle. Vom Etappensieg bis hin zum doppelten Platten und Stürzen hatte sie für die Fahrer von BIKE AID alles zu bieten.

Nach einem zwei Kilometer kurzen Prolog sollte auf Etappe eins direkt das Highlight der Turul Romaniei 2022 auf das saarländische Team warten. Nach 205 Kilometern und knapp fünf Stunden im Sattel opferte sich ein Fahrer nach dem anderen für Sprinter Lucas Carstensen auf. Nach einem perfektem Leadout überquerte Lucas die Ziellinie in einem haarscharfen Fotofinish als Erster. Was ein Auftakt! Das Team lag sich in den Armen und die Freude war ihnen sichtlich anzusehen.

„Das ist auf jeden Fall ein sehr wichtiger Sieg. Ich persönlich hatte diese Saison viel Pech mit Stürzen, Defekten in entscheidenden Situationen und einer hartnäckigen Covid Erkrankung. Nach knapp drei Monaten ist dies mein erstes richtiges Rennen und ich freue mich riesig gewonnen zu haben!“ So Lucas Carstensen nach dem Rennen.
Von besonderer Bedeutung war dieser Sieg zudem, da BIKE AID an diesem Tag mit einem schwarzen Trauerflor für den kürzlich verstorbenen Sule Kangangi fuhr und ihm diesen Sieg widmen konnte.

Knapp am Podium vorbei

Auch auf der zweiten Etappe machte das Team einen super Job ihren Sprinter bestmöglich zu schützen. Im Finale gab Lucas Carstensen dann jedoch seinem Anfahrer Léo Bouvier das Go selber auf ein Ergebnis zu fahren. Im Massensprint schlug sich der junge Franzose gut und wurde 11. Eine starke Bilanz nach seinem 8. Platz am Vortag.

Durch eine neutralisierte Sektion, kurz vor dem Ziel von Etappe drei, verlief diese etwas ungewöhnlich. Den ganzen Tag über wurde keine Gruppe fahren gelassen. Nach dem finalen Anstieg ging der Plan von BIKE AID, Enzo Decker und Léo Bouvier nach ganz vorne zu bringen, auf. Sie  stürzten sich als Erstes in die schnelle Abfahrt. Hier sollte die Pechsträhne für das Team aus dem Saarland dann jedoch beginnen. In aussichtsreicher Position auf einen Etappensieg stürzte Enzo Decker nur drei Kilometer vor dem Ziel. Léo Bouvier behauptete sich weiter in der Spitze des Rennens und holte sich mit einem 12. Platz seine dritte Top 15 Platzierung in drei Tagen! Glücklicherweise hatte sich Enzo nur leicht verletzt und konnte am nächsten Tag weiterfahren.

Am legendären Bâlea Lac

Aber auch auf Etappe vier sollte Enzo Decker das Pech einholen. Nach sehr starkem Einsatz fand sich der Nachwuchsfahrer in einer kleinen Ausreißergruppe, mit knapp sechs Minuten Vorsprung zum Feld, wieder. Angekommen am knapp 23 Kilometer langen Anstieg des Bergs Balea Lac hatte er jedoch einen Defekt. Der neutrale Materialwagen hatte kein passendes Laufrad für ihn und als das Teamauto bei Enzo ankam war der Vorsprung dahin. Hier traf es dann auch Wesley Mol, der gleich zwei Platte Reifen auf einmal hatte.
Am Berg Balea Lac arbeitete sich dann der Franzose Julian Lino Position um Position nach vorne, bis er in der Spitzengruppe ankam. In der Abfahrt wurde ihm jedoch eines der vielen Schlaglöcher zum Verhängnis und er stürzte so schwer, dass er nicht mehr weiterfahren konnte.
Nach einer, von Pech geprägten, Etappe fuhr Wesley Mol nur kurz hinter dem Tagessieger über die Ziellinie.

Trotz müder Beine sprintete Léo Bouvier am Finaltag in Bukarest noch einmal auf Platz 16. Angesichts der Strapazen der Vortage kann sich keiner über diesen Abschluss der Rumänien Rundfahrt beschweren.

In drei Tagen geht es weiter!

Mit der Serbien Rundfahrt steht dem Team BIKE AID gleich das nächste Rennen im Südosten Europas bevor. Ab dem 17. September bestreiten die Fahrer insgesamt vier Etappen, von denen zwei etwas für die Spezialisten am Berg sind.

Fotos von Turul Romaniei